STÉPHANE BELMONDO . FRANZ KOGLMANN
Happy Birthday Franz Koglmann!

Die Wiener Musik Galerie ehrt ihren langjährigen Programmkonsulenten Franz Koglmann anlässlich von dessen 70. Geburtstag mit einem Konzert. In diesem Rahmen wird seine Musik mit den Klängen seines französischen Konterparts Stéphane Belmondo konfrontiert, mit dem ihn vor allem die Liebe zu Chet Baker verbindet: Love for Chet heisst Belmondo's Hommage an die Cool Jazz-Ikone, die in Wien gespielt wird. Franz Koglmann selbst ist in zwei Trioformationen und im Duo zu hören und er bringt in Sextett-Besetzung das Werk my sweet old etcetera... zur Uraufführung – eine kammermusikalisch arrangierte Variante seiner Ästhetik im Spannungsfeld von komponierten Klängen europäischer Provenienz und amerikanischem Jazz.

Koglmann entwickelte nach einer wilden Free Jazz-Phase in den späten Sixties im Anschluss an die „Third Stream“-Bewegung und den Cool Jazz eines Lennie Tristano eine eklektizistische Formensprache - immer in Sichtverbindung zur Zweiten Wiener Schule. Eine Kunst, kühl und kalkuliert und fern aller expressiven Selbstausstülpungsgesten, die dem Stoiker verhasst sind. Bis heute mischt er mit alchemistischer Besessenheit die Ingredienzien seiner Musik immer wieder neu: Er lässt sich von Johann Strauss inspirieren und von E. M. Cioran, von Marilyn Monroe und von Anton Webern, von King Crimson und von Oskar Schlemmer. Er kann sich für eine Vergeistigung sinnlichen Erlebens genauso begeistern wie für eine Erotisierung des Zerebralen; er betreibt im dialektischen Wechselspiel von strukturellem Denken und Intuition die Säkularisierung des Transzendentalen und gleichzeitig die Transzendierung des banalen Allzumenschlichen. „Erst wenn man sich Ketten umlegt, kann man sie auch sprengen.“ hat Koglmann, der allzu simplen Utopien immer zutiefst misstraute, einmal gesagt. „Im Bewältigen der Form liegt für mich die größte Freiheit.“

 

In der Welt der Jazztrompeter hat sich ein Musiker in ganz besonderer Weise in die Herzen des Publikums gespielt: Chet Baker. Chet war ein Engel mit gebrochenen Flügeln, der über diese einzigartige Fähigkeit verfügte, uns ganz unmittelbar anzusprechen. Er berührte das Publikum wie kein anderer. Chet faszinierte selbst die größten Musiker: Charlie Parker, Gerry Mulligan, Bill Evans, Elvis Costello, Stan Getz, NHOP, Michel Grailler, Ricardo del Fra, Doug Raney, um nur einige zu nennen. Er verstarb viel zu früh im Jahr 1988, aber seine Musik lebt weiter und wird ihre Magie und Faszination nie verlieren.

Es erübrigt sich Stéphane Belmondo vorzustellen, Meister der Trompete und des Flügelhorns, gefeierter Musiker und Komponist, Träger vieler europäischer Preise und Auszeichnungen. Stéphane ist sicherlich einer der talentiertesten, beliebtesten und meistgeschätzten französischen Jazzmusiker. Seine Verbindung zu Chet Baker liegt auf der Hand: sie lernten einander in den 80ern kennen und traten mehrmals in Paris zusammen auf. Stéphane bewunderte Chet zutiefst, und Chet war sehr begeistert von diesem jungen Trompeter, der einer seiner Favoriten in der jungen Generation war.

Stéphane musste sich lange an den Gedanken herantasten, eine Hommage an sein Idol Chet Baker einzuspielen. Er arbeitete unter anderem mit Yusef Lateef, Milton Nascimento, Michel Legrand oder Dee Dee Bridgewater, er produzierte eine wunderschöne Hommage an Lili Boulanger und widmete Stevie Wonder ein Album. Es war eine langer Weg, aber ein notwendiger, der ihn zu diesem Tribut für Chet führte.

 

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